Yamaha RX-V6A Test

Yamaha RX-V6A Test: Design

Der RX-V6A ist Yamahas erster AV-Receiver mit innovativem Design und hat unter Fans des Herstellers heftige Diskussionen ausgelöst. 

Zentral platziert ist der große Drehregler für die Lautstärke, der optisch auffällt und die Front des Gerätes aus hochglänzendem schwarzem Kunststoff dominiert. 

Auf der rechten Seite befindet sich ein hochauflösendes Display, das von jeder Position aus lesbar ist und zwar nicht sehr groß ist, aber genügend Platz bietet, um relevante Informationen anzuzeigen. 

Die rechte Seite ist der Quellenwahlregler, der deutlich kleiner als der zentrale Pegelregler ist und ein Gittermuster hat. Die Führung an den beiden Drehreglern ist in dieser Preisklasse in Ordnung, könnte aber insgesamt etwas gleichmäßiger sein. Unterhalb des Displays befinden sich vier Szenentasten, die zuverlässig berührungsempfindlich sind. 

Der Power-Button und die Anschlüsse für USB, Kopfhörer und YPAO-Kalibrierungsmikrofon befinden sich unter einer mattgrauen Fläche auf der Vorderseite, die vollständig aus Kunststoff besteht, gefolgt von einem Metallgehäuse. Materialübergänge sind fest. Sie werden einen leichten Unterschied in der Passform bemerken, aber nicht viel über dem Durchschnitt für die Preisklasse. 

Der RX-V6A steht auf großen, stabilen Füßen. Allerdings ist nicht immer ein für die AVENTAGE-Serie des Herstellers spezifischer Wedge-Fuß dabei. Das Innere ist sauber, der Kühlkörper ist groß und es gibt keine weiteren besonderen Auffälligkeiten.

Yamaha RX-V6A Test: Ausstattung & Technik

Der eingebaute Verstärker des Yamaha RX-V6A ist mit 8 Ohm bei 125 Watt ein sehr kräftiges Bauteil. 

Bereits mit 2 Steuerkanälen (20 Hz bis 20 khz) erhalten Sie eine beeindruckende Leistung von 100 Watt pro Kanal an 8 Ohm. Feuern Sie bis zu 7 Kanäle ab und decodieren Sie objektbasierte 3D-Soundformate mit Dolby Atmos und DTS:X. 

Dolby Atmos Height Virtualizer für virtuelle Höheneffekte wird ebenfalls per Firmware-Update hinzugefügt. Integration von Yamahas hochwertigem Kalibrierungssystem YPAO R.S.C. Die Winkelmessung war bisher teureren Komponenten vorbehalten, findet aber mit dem RX-V6A ihren Weg in eine günstigere Preisklasse. 

Nicht fehlen darf eine umfangreiche DSP-Sektion, die auf Yamahas bewährten Cinema DSP 3D-Prozessor setzt. Eine Reihe von DSP-Programmen sind sowohl für die Film- als auch für die Musikmanipulation enthalten. Dazu kommen attraktive Modi für Spiele und TV. Es kommt auch mit einem Enhancer für komprimierte Musik, der verlustbehaftete komprimierte Dateien für ein dynamischeres Klangerlebnis optimiert.

Der Yamaha AV-Receiver hat insgesamt 7 HDMI-Eingänge und nur 1 HDMI-Ausgang, der Enhanced Audio Return Channel eARC unterstützt. Andere digitale Anschlüsse umfassen optische und koaxiale Eingänge. Für analoge Signalzuführungen stehen drei Stereo-Cinch-Eingänge und ein zusätzlicher Phono-Eingang zur Verfügung. Ebenfalls integriert sind Pre-Outs für 1x Front- und 2x Subwoofer sowie ein Stereo-Cinch-Ausgang für die zweite Zone. 

Die Lautsprecheranschlüsse sind gekapselt, um auch größere Kabelquerschnitte und Bananenstecker problemlos aufnehmen zu können. Yamaha RX-V6A lässt sich per Ethernet oder WLAN ins eigene Netzwerk einbinden. Wie eingangs erwähnt, muss RX-V6A 8K/60Hz-Videosignal und 4K/120Hz für Spiele per Firmware-Update anpassen. 

Eingangsvideosignale mit niedriger Auflösung können bereits auf 4K hochskaliert werden. Yamaha AV-Receiver tun dies auf hochwertige Weise und bewegen sich in Schärfe und Kontrast, Bildstabilität und Artefaktbildung auf dem Niveau hochwertiger moderner Flachbildschirme. Die HDMI 2.1 Features ALLM, VRR, QFT und QMS werden ebenfalls nur per Firmware-Update angeboten.

Yamaha RX-V6A Test: Netzwerkfunktionen

Das zentrale Entertainment-Feature des Yamaha RX-V6A ist MusicCast. Das proprietäre System von Yamaha ermöglicht den Zugriff auf praktisch alle relevanten Musik-Streaming-Dienste, einschließlich Spotify, TIDAL, Qobuz, Deezer und mehr. Auch Internetradio-Portale sind leicht zugänglich. Natürlich können Sie auch Musikdateien, die sich auf PC-, Mac- und NAS-Systemen befinden, in Ihrem Heimnetzwerk abspielen. AV-Receiver sind sehr flexible Produkte, die die Formate MP3, WMA, AAC, WAV, FLAC, AIFF und sogar DSD unterstützen. 

Yamaha hat auch den Burr-Brown PCM5101A DAC für RX-V6A für die D/A-Wandlung übernommen. AV-Receiver sind mit Bluetooth und AirPlay 2 flexibler. Alles wird einfach mit der MusicCast-App gesteuert. Dank MusicCast lassen sich die Smart Speaker MusicCast 20 und MusicCast 50 von Yamaha auch koppeln und als kabellose Rear-Lautsprecher in Verbindung mit einem AV-Receiver nutzen. Erwähnenswert ist auch, dass Yamaha dem RX-V6A einen Tuner spendiert hat, der nicht nur UKW-Radio, sondern auch modernes DAB+ empfängt.

Yamaha RX-V6A Test: Bedienung

Während der Installation führt die Yamaha AV Setup Guide App den Benutzer Schritt für Schritt mit Hilfetexten und Infografiken durch die Einrichtung. Das OSD-Menü ist klar strukturiert, sieht aber recht einfach aus. Eine einheitliche Farbgebung in Schwarz, Weiß und Blau sowie eine eher geringe Auflösung sorgen für eine eher durchschnittliche Optik. Auf Eingabefehler reagiert die RX-V6A bis auf wenige Ausnahmen sehr schnell und zuverlässig. 

Zudem sind alle relevanten Optionen vorhanden, und die Bedienung ist insgesamt nahezu tadellos, dank eines Navigationskreuzes und einer stabilen Fernbedienung mit großen Quellenwahl- und Lautstärketasten. Sie können Ihre Yamaha perfekt einstellen und steuern. Unterstützung für das neue Yamaha-Webinterface gibt es sehr gut. Auch kompatibel mit Amazon Alexa und Google Assistant, erfordert jedoch einen zusätzlichen Alexa- oder Google-Smart-Lautsprecher.

Yamaha RX-V6A Test: Sound

Der Receiver beeindruckt mit einer sehr räumlichen Wirkung im gesamten Hintergrund. Die Bühne bleibt klar strukturiert und die einzelnen Instrumente sind sehr gut differenziert. 

Auflösung und Genauigkeit scheinen die Stärken aktueller Yamaha AV-Receiver zu sein, und der RX-V6A bestätigt das auch in definitiv. Der Yamaha AVR läuft sehr souverän und zeigt ein sehr harmonisches Zusammenspiel aller Komponenten. 

Die typischen Charakteristika von Sängern kommen sehr klar zum Ausdruck und gleichzeitig sind die begleitenden instrumentalen Klangfarben angemessen. Yamaha AV-Receiver sind auch sehr gut darin, aktive Bassisten zu steuern. 

Kombiniert mit einem hochwertigen Sub ist eine hohe Impulstreue und Schnelligkeit erkennbar. Für Mehrkanalmusik leistet der RX-V6A für nur 769,00 € hervorragende Arbeit. Zugegeben, hochkomplexe Ereignisse werden nicht mehr so scharf voneinander getrennt, aber die hohe Auflösung und Genauigkeit, die Yamaha AV-Receiver erreichen können, ist erstaunlich. 

Die Pegel sind ebenfalls stabil, und nur subtile Änderungen in der Klangfarbe können wahrgenommen werden. Der gewählte Hörraum sollte nicht zu groß sein. Die Komponenten liefern auch im lauten Lautstärkebereich einen immersiven Sound mit hoher Dynamik. 

Auch der Höheneffekt ist ordentlich eingebaut. Natürlich ist die Richtwirkung etwas eingeschränkt, da die maximale Anzahl von Höhenlautsprechern zwei beträgt, aber es fühlt sich immer noch so an, als wären Sie mitten im Geschehen. 

Auch feinere Details integriert der AV-Receiver sehr gut in das Gesamt-Setup und federt souverän Dynamiksprünge ab. Insgesamt zeichnet sich der Yamaha RX-V6A durch ein sehr angenehmes und entspanntes Hörerlebnis aus, bei gleichzeitig sehr guter Strukturierung und präziser Berücksichtigung der klanglichen Details. 

Bei Leistungsmessungen lieferte der V6A im 5.1-Modus (6 Ohm) nicht gerade volle 44 Watt pro Kanal. Im 7-Kanal-Modus waren es nur 22 Watt (6 Ohm). Im Stereobetrieb konnten wir hingegen starke Werte von 179 (4 Ohm) und 148 Watt (6 Ohm) liefern. Die durchschnittliche Leistungsaufnahme des V6A lag bei 290 Watt, im Eco-Modus sank die Leistungsaufnahme auf 173 Watt. 

Klassische Musik bietet eine glaubwürdige Räumlichkeit mit unterscheidbaren Instrumenten. Bei den Kalibrierungseinstellungen wird die Basis etwas unterschätzt, spielt aber sauber und ausreichend: Die YPAO-Automatik zeigt mit Boxparametern plausible Ergebnisse. Mit den Kalibrierungsfiltern (‚Natural‘, ‚Linear‘) spielt der Amp etwas dunkler. Vor allem bei hochauflösenden Aufnahmen fehlte es etwas an Brillanz.

2D-Effekte klingen greifbar und präzise, die Höheneffekte spielten jedoch etwas nach vorne, was angesichts der Tatsache, dass es nur zwei Front-Treblebox/Presence-Lautsprecher gibt, nicht verwundert. Auch das reduziert das Schallfeld und unterscheidet deutlich zwischen kleinen und großen AV-Receivern. 

Auch das kostet Punkte. „YPAO Volume“ bietet Dynamic Range Compression („Adaptive DRC“). Außerdem sollten Dynamik und Bassabsenkung stärker sein. Bei Stereomusik reproduziert der Yamaha-Verstärker im „Pure Direct“-Modus klare, präzise, räumliche und konturierte Bässe.