HiFiMAN Sundara Test

HifiMAN Sundara Test: Design & Bauweise

HifiMAN Sundara ist ein offener magnetostatischer Kopfhörer mit umlaufenden Ohrmuscheln, der im Vergleich zu anderen magnetostatischen und Kopfhörer relativ schlanke 372 g wiegt. 

Es gibt keinen Klappmechanismus für kompakten Transport oder Lagerung, aber die Abmessungen des Sundara sind nicht so groß wie beispielsweise der Audeze LCD-X. 

Die überwiegend dunkle Kopfhöreroptik finden wir durchweg gelungen. Hinzu kommt das grobe Gitter, das dem Sundara einen edlen Akzent verleiht. 

Schalen mit flachen Kissen und ein schmaler Kopfbügel lassen den Kopfhörer mit 372 g noch leichter wirken. 

Leider markiert die Hifiman-typische Kopfbandverstellung die Oberfläche des Cupholder-Elements nach dem ersten Einstellvorgang durch Rasterscheinungen, Streifen oder genauer gesagt Oberflächenkratzer.

HifiMAN Sundara Test: Verarbeitung & Qualität

Die Verarbeitung sowie das optische und haptische Erscheinungsbild des HIFIMAN Sundara sind erstklassig, und die metalldominierte Gehäusekonstruktion, die an Beyerdynamic-Kopfhörer erinnert, wirkt absolut robust und dennoch filigran. 

Die Polsterung und das sichtbare Kopfband sind mit edlen Materialien wie Proteinleder und Velours perfekt verarbeitet. Das herausragende Merkmal des Sundara sind die robusten Metallgitterabdeckungen an den offenen Ohrmuscheln, die dem Kopfhörer ein rustikales und markantes Aussehen verleihen.

HifiMAN Sundara Test: Ausstattung & Lieferumfang

HIFIMAN-Kopfhörer kommen ohne nennenswerte Zusatzausstattung aus. Kabelseitig sind sie wie Kopfhörer am Handy ausgestattet. Das 1,5 m lange oder kurze Kabel verläuft auf beiden Seiten und lässt sich über zwei vergoldete 3,5-mm-Klinkenstecker leicht von den Ohrmuscheln lösen, sodass Sie bei Bedarf problemlos ein längeres Kabel erwerben können. Ein unverschraubbarer Adapter auf 6,35mm (Stereo-Klinke) liegt bei.

HifiMAN Sundara Test: Leistung

Ähnlich wie der Audeze LCD-X ist der HIFIMAN Sundara ein Kopfhörer mit magnetostatischem Wandler. Der Vorteil dieser Antriebstechnik ist die Möglichkeit, mit sehr dünnen Membranen (im Vergleich zu dynamischen Treibern) Schall zu erzeugen. 

Dies ermöglicht eine sehr genaue Impulsantwort und eine hohe Auflösung, die oft in gleicher Weise wie elektrostatische Kopfhörer erwähnt wird. Der Hauptnachteil magnetostatischer Laufwerke besteht darin, dass sie für eine effektive Wiedergabe hohe Magnetkräfte benötigen, daher werden normalerweise sehr große und schwere Magnete am Konverter befestigt. 

Mit Sundara ist es ihnen gelungen, diese Regel zu brechen und einen Kopfhörer zu kreieren, der sich in Bezug auf Gewicht und Größe nicht von hochwertigen, dynamischen Kopfhörern abhebt. Auch die technischen Angaben des Herstellers sind eindeutig. 

Der Übertragungsbereich beträgt beeindruckende 6 Hz bis 75 kHz. Die Empfindlichkeit liegt bei praxisgerechten 94 dB für offene Kopfhörer, auch hier folgt HIFIMAN dem Trend, niederohmige audiophile Kopfhörer zu produzieren. Die Sundara-Impedanz ist mit 37 Ohm angegeben.

HifiMAN Sundara Test: Verwendungszweck

Auch wenn das mitgelieferte Kabel an mobile Kopfhörer erinnert, fehlt es dem Sundara konstruktionsbedingt an der Isolierung von Außengeräuschen, was ihn für den mobilen Einsatz ungeeignet macht (obwohl er auf mobilen Wiedergabegeräten hervorragende Bilder liefert). Daher ist es auch nicht empfehlenswert, es zum Abhören während der Aufnahme zu verwenden.

Im stationären Betrieb hingegen werden audiophile Musikliebhaber seine hervorragenden Wiedergabeeigenschaften zu schätzen wissen. Der Hersteller befürwortet den Sundara zwar nicht explizit für den professionellen Einsatz, aber es ist durchaus vorstellbar, ihn im Gegensatz zum magnetostatischen Audeze LCD-X zum Mischen und Mastern einzusetzen.

HifiMAN Sundara Test: Tragekomfort

Hier kann man dem HIFIMAN Sundara nichts vorwerfen, er ist viel leichter und angenehmer zu tragen als der Audeze LCD-X. Die Ohrpolster haben einige interessante Einzelheiten. Für den körperberührenden Teil kommt weicher Velours zum Einsatz, außen Protein-Kunstleder. 

Der Anpressdruck auf beiden Ohrmuscheln ist für offene Kopfhörer relativ stark, obwohl ich auf der Herstellerseite gelesen habe, dass sich die Federstahlbügel bei Bedarf leicht verbiegen lassen.

Dennoch muss sich die Sundara in der Kategorie Tragekomfort hinter dem schamlosen und bequemen Modell von Beyerdynamic (mit gepolstertem Rahmen) behaupten. Der Snap-In-Größenverstellmechanismus funktioniert gut, und die Kopfhörer sitzen fest und sicher auf dem Kopf, obwohl wir uns vorstellen können, dass das Gehäuse etwas eng ist, insbesondere für diejenigen mit größeren Köpfen.

HifiMAN Sundara Test: Sound

Es gibt verschiedene Aussagen über die Notwendigkeit, Kopfhörer „einzulaufen“, und nur sehr wenige konkrete Informationen. 

Einige Hersteller geben beispielsweise an, dass ihre Wandler bereits getestet wurden, während andere Hersteller Tester darum bitten. Der Sundara zeigt überzeugende Wiedergabeeigenschaften, die wir in dieser Form nicht erwartet hatten. 

Eine großartig klingende Produktion ist in allen Klangparametern perfekt ausbalanciert. Einige Genres erfordern jedoch möglicherweise etwas mehr Bass. Gerade Aufnahmen, die nicht so „kühn“ abgemischt sind wie jetzt, können etwas dürftig wirken.

Mit einem erweiterten Bereich von bis zu 50 Hz blüht Sundara wirklich auf. Sundara ist großartig, was Gesang und Instrumente betrifft, aber ich persönlich mag sie nicht wirklich. Allerdings muss ich zugeben, dass ich es wirklich genieße, mit Sundara zu singen. 

Das liegt daran, dass der Mittel-Hochtonbereich mit dem Grundton kompatibel ist, während die Farbgebung immer heller wird. Auf jeden Fall spart der Sundara nicht an den Höhen, und seine musikalischen Darbietungen haben eine gewisse Ausgewogenheit, die auf hörbare Details abgestimmt ist.

HifiMAN Sundara Test: Frequenzgang

Die erwähnte Ausgewogenheit spiegelt sich im Frequenzgang wieder. Alle Frequenzbereiche werden natürlich dargestellt, ohne die musikalisch relevante Bandbreite zu überzeichnen. Der Bass ist straff und kraftvoll bis in den Subbereic. 

Dadurch erscheint uns die Mittendarstellung des Magnetostaten fast natürlich und nuanciert. AKG-Kopfhörer agieren dagegen etwas analytischer, fächern Mittenfrequenzen deutlicher auf. Dies kann Ihnen bei kritischen Bewertungen einen leichten Vorteil verschaffen, aber dies sind absolut minimale Unterschiede, die bei sehr hohen Pegeln auftreten.

In Sachen Hochtonwiedergabe sind beide Modelle sehr gut aufeinander abgestimmt, wobei die Audeze LCD-X im Vergleich etwas wolkig und warm wirkt, aber ich will hier weder gut noch schlecht bewerten. 

Die zum Vergleich aufgeführten Sundara und Kopfhörer bieten allesamt eine für die klangliche Beurteilung und Intervention unter professionellen Anforderungen günstige Frequenzwiedergabe. 

Auf dieser Ebene bestimmt die persönliche Präferenz, welche Eigenschaften Vorrang haben. Tatsächlich kann HIFIMAN Sundara mit dieser Elite-Auswahl locker mithalten.

HifiMAN Sundara Test: Impulsverhalten

Auch in dieser Unterkategorie spielen HIFIMAN-Kopfhörer auf Referenzniveau und liefern die Ergebnisse, die Sie von hochwertigen Magnetostaten erwarten. Transienten werden genau an Ihre Ohren geliefert, ohne Kompressionsartefakte. 

Auch wenn der Detaillierungsgrad nicht so beeinträchtigt ist wie bei der Statik von STAX, ist dies nicht jedermanns Sache. Sundara erreicht locker die Qualität professioneller Studiomonitore, der AKG K812 der Liga. Beeindruckend ist auch die Wiedergabe tieffrequenter Impulse, die Sundara ohne Kompression mühelos und authentisch wiedergibt.

HifiMAN Sundara Test: Räumliche Abbildung

HifiMAN Sundara gehört zu jenem kleinen Kreis von Kopfhörern, die wir manchmal ablegen, weil wir Studiomonitore immer noch als aktiv erachten. Die räumliche Abbildung in High-Definition-Kopfhörern kommt der Wiedergabe über Lautsprecher relativ nahe. 

Besonders in Kombination mit der Cross-Feed-Funktion des SPL 2Control erhält man eine sehr natürliche Bühne, fast auf Augenhöhe mit dem AKG K812, der einzelne Mix-Elemente etwas analytischer trennt.

Verstehen Sie mich nicht falsch, Sundara verfügt über eine hervorragende Tiefenabstufung, mit der Sie einzelne Instrumente in einem Stereopanorama genau positionieren können. 

Dieser Charakter ist etwas kompakter als der K812, wirkt aber sogar etwas natürlicher als die rücksichtslose Dissektion. Außerdem gefällt uns die perfekte Balance zwischen Phantom-Mitten- und Seitensignalen, die den Gesang gut ausleuchten.